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ProgrammübersichtKeynotesFr, 28.4.Sa, 29.4.So, 30.4.
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So, 9:00-9:30, Walter-Mischel-Saal Keynote 5
Christian Kaernbach
Die Farbe des Kernöls: Der gescheiterte Versuch einer Invariantenentdeckung bei der Farbwahrnehmung transparenter Substanzen

Farbe entsteht im Kopf. The rays are not coloured, schreibt Isaac Newton, und schon 100 Jahre vorher schreibt Galileo Galilei, daß auch Objekte keine Farbe haben. Nun versucht aber unser visuelles System nach Gibson, Invarianten in der Umwelt zu entdecken. Es ist verlockend, sich vorzustellen, daß Objektfarbe eine dieser Invarianten sei, die uns helfe, Dinge und Substanzen zu unterscheiden. Die objektiven Invarianten im Bereich der spektralen Optik sind jedoch die Absorptionsspektren der Substanzen, die mit einigen wenigen Typen von breitbandig mittelnden Farbrezeptoren nicht zu erfassen sind. Bei opaken Substanzen können im dreidimensionalen Farbraum unter gewissen Umständen (gutartige Beleuchtung) subjektive Quasiinvarianten abgeleitet werden, wie uns das Beispiel der weitestgehend funktionalen Farbkonstanz opaker Objekte zeigt. Bei transparenten Substanzen hingegen scheitert das visuelle System, mal mehr, mal weniger spektakulär. So können zwei übereinandergelegte verschiedenfarbige Filter ganz überraschende Mischfarben ergeben. Aber selbst gleichartige Filter können sich kontraintuitiv überlagern, bis hin zur Erzeugung von Gegenfarben. Ein im Alltag nachvollziehbares Beispiel liefert uns Kürbiskernöl, das je nach Schichtdicke rötliche oder grünliche Farbeindrücke auslöst. Ausgehend von den Gesetzen der spektralen Optik erläutert der Vortrag die Implikationen dieses Scheiterns für eine Theorie der Wahrnehmung.
 

    25.04.2024 08:13:09 best viewed with Opera         ra pinxit